MAREI BÄUMLER
Vergoldung | Restaurierung | Fassmalerei

Vergoldung

Seit jeher ist der Mensch von Gold und seinem Glanz fasziniert und empfindet es als Kostbarkeit. Erste Zeugnisse der auch noch heute verwendeten Vegoldungsmethoden finden sich bereits im Ägypten des klassischen Altertums. Gold war, wie auch in Asien und Europa, den Herrschern und Göttern vorbehalten. Die christlich-byzantinische Goldgrundmalerei bediente sich Verzierungstechniken wie dem Punzieren und Gravieren zur Hintergrund- und Nimbengestaltung. Diese Techniken werden mit Auftragearbeit und Radierung zur Imitation von Stoff und Stofflichkeit verwendet. Da wirkt eine Rüstung wie getriebenes Metall, ein Mantel als sei er schwerer Brokat. Die Tradition des Goldgrundes ist auch für Farbeffekte nutzbar, indem man die Gold- oder Silberoberfläche mit durchscheinenden Überzügen versieht.

Die Polimentvergoldung gibt es sowohl als Glanz- als auch als Mattvergoldung, wodurch zusätzlich optische Reize geschaffen werden. Daneben gibt es auch die Ölvergoldung für den Außenbereich (Wetterhahn, Moscheenkuppel) oder zu dekorativer Innenraumausstattung.

Die aufwendigere Polimentvergoldung ist in ihrer noblen Wirkung hingegen unerreicht. Die benötigt einen mehrschichtigen Kreidegrundaufbau und wird auf Holz und Stuck ausgeführt. Das so genannte Poliment, der eigentliche Blattgoldträger, ist in seiner Zusammensetzung aus dem Bolus (einer natürlichen Farberde) und einer Leimmischung polierbar und schafft so den typischen Glanz. Bolus ist ursprünglich rot oder ocker, es gibt ihn jedoch auch in schwarz und weiß und heute sogar in blau und grün.

Der Abrieb, der früher durch mechanische Alterung entstand, wird heute als gestalterisches Mittel eingesetzt. So arbeitet die durchscheinende Polimentfarbe förmlich mit.