Fassmalerei
Wie die Vergoldung findet sich auch die Technik des Fassens bereits im klassischen Altertum. Ägypten kannte sogar eine Art Kreidegrund und auch der von uns rein und weiß geschätzte Stein griechischer Plastiken war zum Teil mit einer farbigen Fassung versehen.In diesem Bereich der Plastik – allerdings der kreidegrundierten Holzplastik – wurde die Fassmalerei zunächst angewandt und perfektioniert. Später geht es über Altäre und Wandelemente zu gefassten Möbeln.Ihren ersten Höhepunkt hat die technische Kunst des Fassens bereits in den Hautfassungen so genannten Inkarnaten gotischer Figuren: wie Email wirken schön geschnitzte Gesichter und die Leuchtkraft der Farbpalette jener verfügbaren Pigmente ist enorm. Wobei hierbei verschieden mehrschichtiger Aufbau der eingeschränkten Pigmentauswahl unterschiedliche Wirkungen und Farbabstufungen ermöglichen.Charakter und Materialauswahl einer Fassung haben sich mit den Jahren, modischen Strömungen und wechselnden Ansprüchen verändert. Doch genau jene fein abgestimmte Mehrschichtigkeit ist das, was eine Fassung heute noch ausmacht. Von der Grundierung bis zum eventuellen Überzug gilt es, ein System zu wahren und die für das jeweilige Stück entsprechende Oberflächenwirkung herauszuarbeiten.Neben der Rekonstruktion historischer Vorbilder mit ursprünglichen Bindemitteln und Pigmente fasst man heute auf „moderne“ Weise Möbel, Objekte und Rahmen für den alltäglichen Gebrauch.